Beiträge von markus1de

    Hi Forengemeinde,


    bei Malawis erwarte ich von einem Züchter, dass die kleinen grauen Söhne später so aussehen, wie der Vater. Den ich auch gerne sehen möchte. Das bedeutet, dass sie reinerbig sein müssen. Egal ob Hybride oder "artrein". Und die Nachzuchten dieser erworbenen Tiere müssen dann auch so aussehen wie Vater und Großvater.


    Als Züchter ist es auch mein Anspruch, dass die Nachzuchten, die jemand bei mir geholt hat,
    später den Elterntieren entsprechen, die er bei mir gesehen hat. Und dass auch mein Kunde dann mit den Tieren weiterzüchten kann.


    Wie soll ein Händler bei kleinen ungefärbten Tieren da sicher sein? Letztendlich muss er dem Anbieter glauben.
    Überprüfen kann man nur die Gattung, wenn man die Eltern nicht sieht. Evtl. noch den Komplex, aber selten die genaue Variante.


    Ich habe auch Hybriden und habe auch vor, mir weitere zuzulegen. Ich kenne aber die Sorge, dass Hybriden die natürlichen Arten aus unseren Aq. verdrängen bzw. durch Vermischung vernichten. Und so die Aquaristik als Artenreservoir ausfällt. Das ist auch nicht von der Hand zu weisen. Sucht mal nach bestimmten, echten Viktoriabubas, wilden Endler-Guppys oder Schwerträger-Wildformen. Diese Gefahr sehe ich aber nicht durch einen Firefish sondern durch sogenannte [definition=108]Aulo[/definition]nocara sp. oder falsch deklarierte Arten.

    Hallo Klaus,


    es ist nicht so, dass Höhe nichts bringen würde, aber die meisten Fische, die so in unseren Aq. paddeln orientieren sich doch eher in der Fläche als im Raum. Sei es an der Oberfläche oder am Boden wie unsere Buntbarsche. Man kann gerade bei Mbunas gut beobachten wie sie nicht gerade über einen Stein hinweg schwimmen, sondern seine Form abschwimmen (substratorientiert).


    Zu beachten ist auch, dass sich in einem Rechteck eher zwei Reviere einrichten lassen als in einem Würfel oder einem Dreieck, was für die Länge spricht.


    Bei einer ordentlichen Einrichtung, kannst Du dem Revierbedürrfnis eines Fisches mit mehr Fläche wahrscheinlich eher gerecht werden, als durch mehr Höhe. Höhe ist aber bei starker Rivalität (z.B. bei Mbunas) schon sinnvoll, weil es durch Höhe noch mal schwieriger wird, ein großes Revier zu verteidigen, durch Tiefe erreichst man das aber auch. Ob der Fisch nun eine 50 x 60 oder eine 60 x 50 Grenze verteidigt ist eigentlich egal. Von daher werden bei unseren Pfleglingen 10 cm mehr Länge oder Tiefe wahrscheinlich artgerechter als 10 cm mehr Höhe. (Extreme mal vernachlässigt).


    Wenn man also die Wahl hat zwischen einem (L,T,H) 120 x 50 x 50, einem 100 x 60 x 50 oder einem 100 x 50 x 60 cm würde ich das erste vor dem zweiten vor dem dritten nehmen. Das dritte und für mich unattraktivste wäre wohl auch noch das teuerste.


    Länge geht für mich vor Tiefe und Tiefe vor Höhe.


    Gerne wird das Argument "Flucht in die Höhe" gebracht. Es stimmt schon, dass stark getriebene Buntbarsche nach oben fliehen wollen. Doch zuerstr fliehen sie in die Fläche, wenn sie dort gegen die Scheibe prallen, fliehen sie nach oben, bis die Oberfläche kommt. Sie kauern sich dann meist in einer oberen Aq-Ecke zusammen. Doch wie hoch soll ein Aq. sein, dass unterdrückte Fische tatsächlich nach oben entfliehen können?

    Hallo Jürgen,


    als Knirps bin ich regelmäßig mit Daddy tümpeln gegangen. Seitdem wir das lassen, sind unsere Fische doch wesentlich gesünder. Was man sich dabei an Parasiten ins Heim holen kann,
    ist nicht ohne. Auch wenn die Tümpel (angeblich) fischfrei sind. Das heißt nicht viel. Dem Blutsauger ist es wohl oft egal, wem er das Blut abzapft.


    Meine Tümpeltouren reichen nur noch bis zur Regentonne.

    Vorab:


    I. Essigälchen [Eä.] leben in richtig saurem Umfeld. Das bedeutet für Halter von ostafrikanischen Fischen oder anderen in alkalischem Wasser lebenden Tieren,
    dass man nie, nicht und niemals die Kultur mal einfach so ins Wasser kippen darf. Auch sollte man sich grds. seines PH-Wertes sicher sein,
    dass er nicht bei etwas Essigzugabe kippt. [s. auch: Grundlagen - Wasserchemie]


    II. Würde ich lediglich Malawis züchten, würde ich wohl keine Essigälchen halten.

    Für Malawi-Jungfische mag es eine Abwechslung oder ein geeignetes zusätzliches Erstfutter sein.
    Einen wirklichen Bestandteil der Ernährung von Malawi-Nachwuchs messe ich den Eä. aber nicht bei.

    Bei mir finden Eä. hauptsächlich Anwendung alsErstfutter bei Tanganjikas.
    Wenn ich daran denke, was selten der Fall ist, bekommen andere, größere Jungfische (Guppys, Malawis) an den ersten Tagen auch Eä.


    Etwas Biologie: Eä. bleiben mit ca. 2 mm ähnlich klein wie die Mikrowürmchen.

    Sie kommen eigentlich in gärendem Obst vor und leben dort von Essigsäurebakterien.
    Sie sollen eine Lebenserwartung von ca. 10 Monaten haben, was wahrscheinlich von der Temperatur abhängig ist.


    Zucht: Ich halte die Eä. in drei hohen Gläsern. In einem 1:1-Essig-Wasser-Gemisch, andere geben etwas abweichende Verhältnisse an. Zum Start,
    wie auch nach einer Entnahme oder wenn das Wasser klar geworden ist, kommt ein Zuckerwürfel ins Glas. Loser Zucker wird es wohl auch tun.

    Wenn das Wasser klar ist, kann man mit bloßem Auge die Schwaden an Älchen erkennen. Wichtig ist es wohl, keinen speziellen Essig zu verwenden,

    sondern den billigen, einfachen. Ich lagere die drei Gläser in einem kalten Nachbarkeller.

    Eines der drei Gläser ist bei mir eigentlich auch immer klar, damit ich es sofort verfüttern kann. Eä. scheinen nicht sehr sensibel zu sein,
    was die Futterversorgung angeht. Man braucht sich offenbar nicht zu beeilen und immer für ausreichend Zuckergaben zu sorgen.

    Bisher ist mir kein Ansatz umgekippt oder verhungert.


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    Die Entnahme: Die ist nicht ganz so einfach, wie bei den
    Mikrowürmchen. Hierzu gibt es mehrere Verfahren. Am meisten habe ich
    die Methode mit der Watte und die Methode mit dem Kaffeefilterpapier
    gefunden. Ich komme mit dem Filterpapier und einem Kaffeefilter
    sehr gut zurecht. Dazu habe ich aus der Küche einen kleinen
    Kaffeefilter entführt, den ich nun auch für die Salinenkrebsernte
    verwende.


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    Ich hoffe, man kann die Älchen zumindest erahnen.


    Nun könnte man das Filterpapier direkt im Aquarium ausspülen. Das Gepansche möchteich den Tieren ersparen.
    Deswegen nehme ich eine kleine Plastikschale mit etwas Aquarienwasser, spüle darin das Papier aus und gebe zum Schluss das Wasser ins AQ. Jetzt gilt es die kleinen
    Jäger beim ersten großen Fang zu beobachten.

    Fazit: Eä. sind eine bequeme Alternative zu den bekannteren Mikrowürmchen,
    sie leben wesentlich länger im Aq., brauchen wesentlich weniger
    Pflege, die Geruchsbelästigung ist sehr gering. Das
    Essig-Wasser-Gemisch ist allerdings richtig sauer.


    Weiterführende Links:


    labyrinthfische.de


    firstfish.de


    tuempeln.de

    TOM:


    Zitat

    ist
    so nicht ganz richtig! In den Kupferrohren bildet sich eine
    Patinaschutzschicht die die Rohr schützt.


    Markus:


    Zitat

    Wenn diese schon alt sind, haben sie häufig eine Patina aus Kalk und alles ist gut.


    TOM:


    Zitat

    Ich kenne genug Züchter die nutzen einen Durchlauferhitzer und das schon seit Jahren.


    Markus:


    Das istaber nicht bei jedem Wasser so. Ich meine,
    wenn das Wasser an bestimmten Salzen gesättigt ist, passiert nichts.


    Was ist denn nicht ganz richtig?
    Zum Verlegen von Kupferrohren habe ich nichts gesagt.

    Hallo Forengemeinde,


    als ich umgezogen war, hatte ich erst einmal meinen gesamten Besatz im Wohnzimmeraquarium verloren.
    Ich musste eine neue Erfahrung machen: Kupfervergiftung.


    I.d.R. liegen in Deutschland Kupferrohre als Wasserleitung. Wenn diese schon alt sind, haben sie häufig eine Patina aus Kalk und alles ist gut.
    Ist das aber nicht der Fall, kann bei Warmwasserdurchfluss sich das Kupfer aus den Rohren lösen. Das istaber nicht bei jedem Wasser so. Ich meine,
    wenn das Wasser an bestimmten Salzen gesättigt ist, passiert nichts. Es kann aber sein. Das kann auch bei kaltem Wasser der Fall sein, was z.B. im Rohr
    gestanden hat oder als warmes Wasser nicht verbraucht wurde und im Rohr geblieben ist. Das warme Wasser ist aber wesentlichgefährlicher,
    weil Wassererhitzer i.d.R. mit Kupferspiralen arbeiten und der chemische Prozess durch Wärme erleichtert wird.


    Garnelen reagieren dabei sicher besonders empfindlich. Aber auch für Fische ist Kupfer tödlich.
    Es ist in großen Mengen bzw. ständig eingenommen (z.B. Kochwasser) auch für Menschen giftig, je kleiner der Mensch desto gefährlicher.
    Auch aus eigenem Interesse (die zulässige Höchstmenge ist in den USA z.B. wesentlich geringer alsbei uns und insbesondere bei Kleinkindern im Haushalt)
    sollte man wissen, ob sich in seinem Warmwasser Kupfer löst.


    Bei einer akuten Kupfervergiftung verlieren die Fische die Orientierung und "schrauben" vertikal durch's Wasser.


    Auch zu bedenken möchte ich geben, dass die Fische ständig in dem Wasser leben, das wir ihnen "großzügig" gönnen.
    Gerade das warme abgestandene Wasser ist im Fall der Fälle besonders mit Kupfer angereichert. Machen wir einen Wasserwechsel,
    so kommt relativ unbelastetes Wasser heraus und mit den ersten zwei Litern (je nach Länge und Durchmesser des Rohres) stark belastetes Wasser hinzu.
    Durch die weiteren Liter wird das Wasser wieder etwas verdünnt. Beim nächsten WW kommt wieder ein Teil des verdünnten Wassers weg.
    Und zwei Liter stark belastetes Wasser hinzu. Außerdem verdunstet auch ein Teil des Wassers, das Kupfer bleibt aber im AQ.
    Mit der Zeit und jedem WW steigt also die Kupfer-Konzentration im Wasser.


    Ich kann nur jedem Aquarianer empfehlen sein Wasser zumindest einmalig auf Kupfer untersuchen zu lassen,
    beim Einbau eines neues Heißwassergerätes und bei jedem Umzug wieder. Die Werte des Wasserversorgers sind dabei nicht maßgeblich,
    sondern das Wasser aus dem eigenen Hahn. Interessant ist zum einen das Wasser direkt vom ersten Strahl, d
    er wahrscheinlich im Rohr gestanden hat und zum zweiten das warme Wasser,
    das durch das Rohr geflossen ist oder gar was evtl. durch Kupferspiralen erhitzt wurde.
    So ziemlich bei jedem größerem Zoogeschäft kann man kostenlos sein Wasser testen lassen.
    Sollte der Test tatsächlich anschlagen, kann man über die Anschaffung eines eigenen Tests nachdenken.


    Hat man tatsächlich Kupfer im Wasser und das erkannt, heißt es: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Kupfer im Leitungswasserist kein großes Problem.
    Kein warmes Wasser verwenden und die ersten zwei Eimer ablaufen lassen, bevor man Wasser ins AQ. laufen läßt.
    Das Wasser, was kalt durch die Kupferrohre fließt, ist kein Problem.

    Hi Jürgen,


    ich würde mal sagen, keine Art ist so sehr von der Hybridisierung von Standortvarianten geprägt wie der Homo spapiens. :D


    Du weißt aber schon, dass Hybridisierung nicht gerade die Triebfeder der Evolution ist?

    Hallo Matthias,


    ich kann das, was der Otto schreibt, so bestätigen. Ich war mal mit einer Wasserprobe beim großen Z. Der dortige Fachmann nahm auch zuerst einen Teststreifen zur Hilfe. Mit dem Kommentar: "schon die recht ungenauen Teststreifen schlagen an." Dann führte er noch einen Tröpfentest durch. Mit dem Ergebnis: "schön giftig Ihr Filter." Ich fragte: "Wieso schön?" Antwort: "Weil er nach der Einlaufzeit dann sehr gut Nitrit abbauen wird." Es war meine erste Matte.

    Hallo Malawifreunde,


    im Keller habe ich leider kein warmes Wasser. Ich glaube, letzten Winter damit einen Neolamprologus crassus gehimmelt zu haben.
    Ab dem Zeitpunkt habe ich das Wasser dann wieder bewusst langsam einlaufen lassen. Außerdem dreht sich die Zähleruhr dann wie verrückt, wenn alle Heizer gleichzeitig anspringen.


    Hier in Groß-Gerau habe ich leider ein Kupferproblem. Das bedeutet, dass das warme Wasser Kupfer aus der Leitung aufnimmt.
    Ich muss also mit kaltem Wasser die Leitung einmal durchspülen, bevor ich den Schlauch ins AQ. hänge. Damit das warme, evtl. kupferhaltige aus der Leitung raus ist.


    Wenn ich könnte, würde ich temperiertes Wasser vorziehen.