Aquarienwasser von Nitrat entfernen...

  • Hallo zusammen!


    Nitrat Entferner


    Hab mal wieder was interessantes gefunden und zwar: Lewatit MP 600.


    Es handelt sich um ein Harz, welches Nitrat aus dem Aquariumwasser entzieht.
    Das Harz wird vor dem Einsatz regeneriert, bevor es verwendet werden kann.
    Es gibt 1 Liter Verkaufs-Verpackungen, die mit 300 Gramm Jodfreiem Salz über Nacht unter Zugabe von ein paar Liter Wasser angesetzt werden müssen.
    Nun nur noch gründlich abspülen und fertig. Danach ist es verwendbar und man kann es benutzen.


    Unter anderem entfernt es Nitrat, Phosphat, Eiweißverbindungen Hartoffe und Gerbsäuren. Auch gegen Algenwachstum einsetztbar.


    Da das Harz Salz ans Aquarienwasser abgibt, ist es nur für Afrika Becken geeignet und sollte nicht in Amerika Becken benutzt werden.


    Das Harz ist über mehrere Jahre, nach Kochsalz Reinigung ( Jod frei ) wieder verwendbar.


    Nachdem das Harz behandelt wurde kann man es in den Außen oder Innenfilter des Aquarium s legen. Auch bei HMF ist der Einsatz völlig problemlos.
    Am besten vor dem Erst Einsatz mal das Wasser testen um später erkennen zu können, was es bewirkt hat.
    Einsatz ist über mehrere Monate möglich, bevor man es wieder regenerieren muß.
    Die Masse immer nass halten, da sonst die Wirkung erlischt.
    Anwendung bei 1000 Liter Aquarium etwa 2,5 Liter des Harzes.


    Die Fische werden es Uns danken, wenn sie in weniger belastbaren Wasser schwimmen dürfen. Vor allem, wenn das Wasser fast Nitrat frei ist.
    Zu erhalten ist das Lewatit In Zooläden oder am Strand. Preis für ein Liter um 20,- Euro.
    Nun muß ich aber dazu sagen, das ich das noch nicht getestet habe, vielleicht kennt es ja Jemand. Aber ausprobieren werd ich das auf alle Fälle.



    Gruß Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas B. ()

  • Hallo Thomas,


    hab da was dazu gefunden,



    Nitrit und Nitrat – die Problematik dieser beiden Stoffe im Aquarienwasser ist so alt wie die Aquaristik selbst. Auch wenn dies an den aquaristischen Anfängen oft unterschätzt wurden. Zwar erkannte man Nitrit (N02) schon früh als äußerst giftig. Das Nitrat (N03) als Schadstoff wurde dagegen über lange Jahre unterschätzt. Es sei für Fische ungiftig und werde von den Pflanzen abgebaut, war auch in renommierten Fachbüchern zu lesen. Diese Fehleinschätzung ist nicht verwunderlich. Das Nitratproblem in dieser drastischen Form wie wir es heute kennen, stellt sich erst seit praktisch jedes Trinkwasser damit kontaminiert ist. Uns modernen Aquarianern ist es längst bekannt: Nitrit als Vorstufe des Nitrates und das Nitrat selber sind nicht nur dem Algenwachstum förderlich, sie sind auch Fischgifte. Vor allem Nitrit hat bereits in geringen Konzentrationen tödliche Wirkung auf Fische. Und Nitrat wird tatsächlich, wie man dies schon früher wusste, von Pflanzen aufgenommen. Allerdings in so geringen Mengen, dass dies nicht ins Gewicht fällt. Vor allem aber profitieren Algen von hohem Nitratgehalt.


    Kein Weg führt am Nitrat vorbei


    Leider gibt es keinen Weg um die Bildung dieser Stickstoffverbindungen zu verhindern. Nitrit und Nitrat sind Abbauprodukte, die aus organischen Abfällen entstehen. Aus Fischkot genauso wie aus Futterresten und absterbendem Pflanzenmaterial. Das einzige was man tun kann, ist zu versuchen, die Konzentration möglichst niedrig zu halten. Früher reichte dafür ein regelmäßiger Wasserwechsel. Heute ist das Problem allerdings komplexer – Nitrat ist allgegenwärtig. Ein untrüglicher Indikator für hohen Nitratgehalt ist beispielsweise das Gedeihen der lästigen Pinselalge, wenn gleich für deren Wachstum auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Etwa der pH-Wert und/oder der CO2-Gehalt, der bei einem Mangel zu biogener Entkalkung führen kann.


    Die alten Methoden taugen nicht mehr


    Wenn sich früher diese graubraunen Pinsel- oder Bartalgen im Aquarium breit machten, konnte man dem Übel ganz einfach mit häufigerem Wasserwechsel begegnen. Schon nach kurzer Zeit waren die unschönen Pinsel, die sich gerne an den Blatträndern festsetzen, verschwunden. Leider funktioniert diese Methode heute nicht mehr. Wenn man sie heutzutage zur Algenbekämpfung einsetzt, erreicht man zumeist die gegenteilige Wirkung – das Algenwachstum nimmt gar noch zu. Der Grund dafür liegt in der Trinkwasserqualität. Algen brauchen für ihr Wachstum ausreichend Nitrat. Früher war das Leitungswasser praktisch frei von Nitrat. Durch den erwähnten häufigen Wasserwechsel mit dem nahezu nitratfreien Trinkwasser wurde der Nitratgehalt im Aquarienwasser verdünnt und dadurch den Algen die Nahrungsgrundlage entzogen. Diese einfache Maßnahme genügte um der Algenplage Herr zu werden.


    50mg Nitrat pro Liter Trinkwasser


    Unter anderem als Folge einer extensiven Landwirtschaft, ist im heutigen Trinkwasser bereits Nitrat enthalten – der Grenzwert liegt in den meisten Ländern bei 50mg/l. Es soll aber nicht selten vorkommen, dass dieser Grenzwert in einzelnen Gegenden saisonal bedingt (Düngung der Felder, Austrag von Jauche) überschritten wird. Steigert man mit solchem nitratbelastetem Wasser die Kadenz des Wasserwechsels, erreicht man keine Verdünnung des Nitratgehaltes im Aquarium, sondern unter Umständen eine Anreicherung. Ergo wird dadurch die Alge in ihrem Wachstum gefördert, statt gehemmt. Wie bekommt man das Nitratproblem in den Griff? Diese Frage habe ich mir seit Jahren gestellt und auch verschiedene im Handel angebotene Produkte getestet, ohne dass mich eines davon überzeugt hätte.


    Endlich fündig geworden


    Ganz andere Erfahrungen habe ich nun mit dem Ionenaustauscherharz Lewatit MP 600 von Bayer gemacht. Dieses Produkt, unter anderem entwickelt für die Trinkwasseraufbereitung, ist einfach in der Anwendung und hat in kurzer Zeit einen durchschlagenden Erfolg gebracht. Bereits nach wenigen Stunden hatte sich das Wasser optisch verändert – es war schlicht und einfach glasklar. Nun bin ich nicht derart naiv, dass ich glaube, glasklares Wasser müsse zwangsläufig auch gesundheitlich unbedenklich oder gar frei von Schadstoffen sein. Dazu jedoch später. Innerhalb Wochenfrist begannen sich die Pinselalgen zurückzubilden und waren nach einem Monat schon fast ganz verschwunden. Weder Nitrit noch Nitrat ließen sich im Aquarienwasser mit handelsüblichen Mitteln nachweisen. Bei den Fischen konnte ich keine unmittelbare Reaktion erkennen. Es dürfte aber klar sein, dass das Fehlen von Nitrat langfristig eine positive Wirkung auf die Tiere haben wird.


    Was ist MP 600 und wie wirkt es


    Wie bereits erwähnt handelt es sich bei MP 600 um einen Ionenaustauscher – genauer um einen Anionenaustauscher. Kleine Kunststoffkügelchen mit der Eigenschaft bestimmte Ionen aufzunehmen und dafür andere Ionen freizusetzen. Im Falle von Lewatit MP 600 werden die Stickstoffverbindungen Nitrit und Nitrat gebunden und an deren Stelle verschiedene Salze an das Wasser abgegeben. Darin liegt denn auch der einzige kleine Nachteil, den ich bei MP 600 bisher feststellen konnte. Der Austauschvorgang hat eine Verschiebung des Ionengleichgewichtes zur Folge, was den Salzgehalt im Aquarienwasser erhöht. In Barschenbecken ist dieses Problem fast vernachlässigbar, im Gegenteil, Barsche mögen es gerne etwas salzig. Schließlich sind Malawi und Tanganjikasee auch sehr leicht salzhaltig. In Aquarien, die sehr weiches Wasser benötigen, kann dieses Aufhärten allerdings zur Knacknuss werden. Ich habe aber bereits auch schon öfters Informationen von mehreren Kunden bekommen; Diskusfische laichen leichter und auch öfter ab, das gleiche wurde mir auch bei der Haltung und Zucht von L Welsen berichtet.


    Ersetzt nicht den Wasserwechsel


    Aus der Tatsache, dass das Wasser beim Gebrauch von MP 600 eine Verschiebung des Ionengleichgewichtes erfährt, müssen wir unbedingt die Erkenntnis ableiten, dass MP 600 keinesfalls den Wasserwechsel ersetzen kann. Der regelmäßige Wasserwechsel verhindert ein zu starkes Versalzen des Wassers. Dass damit natürlich wieder Nitrat ins Becken gelangt ist kein Problem, wird es doch von MP 600 sofort eliminiert. MP 600 kann übrigens immer wieder gebraucht werden. Dazu muss das Granulat allerdings von Zeit zu Zeit regeneriert werden. Besonders sympathisch: Für die Regeneration muss man nicht mit hochkonzentrierten Säuren oder Laugen hantieren – MP 600 wird mit ganz normalem, jodfreiem Kochsalz (NaCl) aufbereitet.


    Einfach regenerieren und wieder einsetzen


    Dazu wird das Behältnis mit dem MP 600 aus dem Filter geholt und unter fließendem Wasser gut ausgespült. Dann kommt es in einen Eimer mit Wasser, dem zuvor 100 gr Kochsalz pro Liter zugemengt wurden. Wichtig: In einigen Ländern werden dem Kochsalz Jod, Fluor oder ähnliche Stoffe zugesetzt. Achten sie darauf, dass sie für die Regeneration ausschließlich reines Kochsalz ohne Jod verwenden. Das MP 600 "Paket" in der Salzlösung gut durchkneten und während mindestens 3 Stunden ruhen lassen. Danach unter fließendem Wasser das Salz gut ausspülen und wieder in den Filter einsetzen. Fertig. Das Lewatit ist also eine einmalige Anschaffung und immer wiederverwendbar.
    Das Lewatit ist gebrauchsfertig, es muss also vor erstmaligem Gebrauch nicht erst regeneriert werden !


    Nitrit und Nitrat lassen sich nicht mehr nachweisen !


    Quelle: Stefans Malawizucht

    Gruß Thorsten

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