Hi Thorsten,
Becken:
ein 80er Becken reicht für ein Krebsbecken sicher aus. Entscheidend ist für Krebse nicht das Volumen, sondern eher die Grundfläche. Kies ist besser als Sand und für jeden Krebs sollte mindestens eine Höhle da sein. Müssen aber nicht unbedingt diese eher häßlichen Tonröhren sein, können auch Steinaufbauten oder Wurzeln sein. Wichtig: sehr gute Filterung, denn Krebse sind 1. die wahren Drecksäue und 2. sehr empfindlich gegen schmutziges Wasser. Wenn Pflanzen rein sollen, dann auf den Dünger achten, nicht alle Dünger sind für Krebse ungiftig, gleiches gilt für Insektizidreste bei neuen Wasserpflanzen. Diese entweder beim Fischhändler aus dem Becken direkt kaufen oder bei Fernlieferungen erst mal 3 Tage in einen Eimer und täglich Wasserwechsel, erst dann in das Becken setzen. Ach ja, alles abdichten, besonders junge Krebse sind die reinen Kletterkünstler und laufen sogar die Siliconnähte hoch. Je schwerer Sie werden, desto weniger Risiko hat man, daß sie im Zimmer verschwinden. Sollte das dann doch mal passieren (sie können relativ lange an Luft überleben) dann auf keinen Fall gleich wieder ins Wasser werfen, dann ertrinken sie, weil die Kiemen trocken sind und damit nicht funktionsfähig. Lieber einige Zeit in eine kleine Kiste setzen und ein nasses Papierhandtuch dazu. Dann feuchte die Kiemen durch und man kann sie wieder ins Wasser geben.
Welche Krebse:
Höchstens 2 Paare derselben! Art, sonst setzt sich eine Art durch und die anderen gehen drauf. Mischungen mit verschiedenen Krebsen funktionieren nicht. Keine Amerikaner und andere Krebsarten mischen (Krebspest). Auch sollte man für ein 80er nicht unbedingt den Cherax quadricarinatus oder den Destructor nehmen, das werden Brocken bis 20cm ohne die Scherenlänge gerechnet. Es gibt genug sehr hübsche Krebse, die so 10 bis 12 cm werden. Eher größere Exemplare bestellen, auch wenn die ein paar Euro mehr kosten, die sehr Kleinen so mit 3 cm gehen häufig ein, zu anfällig.
Futter:
Krebsfutter z.B. von Dennerle in Ergänzung mit kleingeschnittenen Garnelen (selten) oder getrocknete (wenn mans mag auch lebende) Regenwürmer oder Stinte, die ich dann in kleinere Stücke zerreiße. Beachten sollte man, daß zu viel Eiweißfutter für die Krebse nicht gesund ist. Sie sind in der Natur Pflanzenfresser und nur selten Aasfresser. Zu viel Protein führt bei den meisten Krebsarten zu unerwünscht häufigen Häutungen und dann zum Tod. Man kann auch Eichenlaub sammeln, dies trocknen und dann Blätter ins Aquarium geben.
Häutung:
Nicht erschrecken, wenn auf einmal ein ganzer Krebs "tot" im Becken liegt. Das ist dann in der Regel der gesamte Panzer mit Scheren und Schwanz an einem Stück nach der Häutung. Bin selber schon ein paar mal drauf reingefallen. Wenn die Krebse einmal ein paar Tage nicht mehr auftauchen, häuten sie sich in der Regel. Danach sind Sie weich und können nicht mal laufen, sog. "Butterkrebse". Erst nach Aushärten des Panzers werden sie wieder mobil und vital. Daher ist es günstig auch ab und zu Calcium ins Wasser zu geben. Die Panzer nicht aus dem Wasser entfernen, die werden gefressen und dienen so als natürliche Calciumquelle.
Vergesellschaftung:
Die australischen Krebse kann man mit eigentlich mit allen nicht sehr großen Fischen zusammen halten, da ist dann eher Dein 80er das Limit. Bei bodenbewohnenden Fischen wie Welsen, kann es natürlich auch mal zu Ausfällen kommen,
hab ich aber noch nie erlebt, aber auch hier gilt: Krebs ist nicht gleich Krebs. Auch Zwerggarnelen funktionieren gut. Keine Großgarnelen, keine räuberischen größere Fische und keine Krabben.
Äh ja, was wolltest Du noch gleich über Krebshaltung wissen.....?