Hallo zusammen
Nach über einem Jahr kommt endlich mal der zweite Teil der Anatomie-Reihe.
Zum Teil 1 geht es hier lang: #link#
Weiter geht es mit der knochentrockenen Fischkunde.
Heute stelle ich euch den äußeren Aufbau eines Fisches
vor und beschreibe die verschiedenen Körperformen und deren Vorteile.
Grundaufbau Fischkörper
Der Fischkörper wird in die drei folgenden Hauptabschnitte unterteilt:Kopf, Rumpf und Schwanz.
Der Kopf erstreckt sich von Maulspitze bis zum Ende der Kiemendeckel.
Der anschließende Rumpf wird von Kiemendeckelende bis zur Afteröffnung definiert.
Von Afteröffnung bis zum Ende der Schwanzflosse schließt sich der Abschnitt "Schwanz"
an und ist somit wesentlich größer wie man im Allgemeinen glaubt.
Körperbau.JPG
Die wichtigsten Körperteile des Fischkörpers sind:
- Maul
- Oberkiefer
- Unterkiefer
- Barteln bzw. Bartfäden
- Nasenöffnung (so genannte Riechgruben)
- Augen
- Kiemendeckel
- Seitenlinie
- Schwanzstiel
- Geschlechtsöffnung
Körperformen
Die Körperform der Fische ist optimal an das Leben im Wasser angepasst.
Der Körperbau ist relativ unkompliziert im Vergleich zu entwicklungsgeschichtlich jüngeren Gattungen wie den Vögeln oder Säugetieren.
Wir unterscheiden für die in unserer Region lebenden Fischarten sechs wesentliche Körperformen,
welche jeweils Aufschluss auf den jeweiligen Lebensraum oder Ernährungsgewohnheiten geben.
Schlangenform
Bodennah lebende Fische. Seine Körperform ermöglicht ihm das Eingraben
in schlammigen Böden oder das Erobern schmaler Steinritzen und Löcher als Unterkünfte.
Ein Vertreter dieser Körperform ist auch aus dem Malawisee bekannt: Aethiomastacembelus shiranus.
Pfeilform
Am Kopf schmaler, zum Schwanzende hin dicker werdend. Der typische Vertreter dieser Körperform ist der Hecht.
Sein Körperbau ermöglicht ihm blitzschnelles Hervorschießen aus seinem Unterstand, um vorbei schwimmende Beute zu greifen.
Spindelform (auch Torpedoform)
Fische in schnell fließenden Gewässern oder in der strömungsbehafteten
Freiwasserzone sind durch diese Körperform optimal an ihren Lebensraum angepasst.
Einen spindelförmigen Körperbau haben zum Beispiel Champsochromis caeruleus.
Hochrückig, seitlich abgeflacht
Ein Vertreter aus dem Malawisee mit diesem Körperbau ist unter anderem Copadichromis borley "Kadango Red fin".
Aus unseren heimischen Gewässern hat beispielsweise die Brasse diese Körperform.
Als Bewohner dicht bewachsener Uferregionen erleichtert sein Körperbau
ihm die geschickte Bewegung durch das Gewirr aus Wasserpflanzen.
Abgeflachte Form
Für das Leben am Gewässerboden erweist sich eine abgeflachte Körperform, wie sie den Welsen eigen ist, als geeignet.
Tellerform
Einen besonderen Körperbau haben Plattfische ausgeprägt.
Ihre Tellerform ermöglicht es ihnen, sich an den Meeresboden regelrecht anzuschmiegen.